Roc des Alpes in La Clusaz
Am Donnerstag den 13 Juni gings mit meinen Teamkollegen
Anderl und Migu auf nach Frankreich zum Roc des Alpes Festival. Es standen drei
Rennen am Programm und so mutierte das Wochenende zum nächsten Stage Race. Um
0700 früh nahmen wir die knapp 800km Anreise in Angriff und waren am frühen
Abend in La Clusaz, einem wirklich schönen Skiort Mitten in den Alpen. Die
Berge erinnern an die Dolomiten und der urig gestaltete Ort lässt
Touristen-Herzen höher schlagen.
Am Freitag stand dann schon das erste Rennen am Programm.
Der ROC Eliminator ist als Sprintrennen durch den Ortskern von La Clusaz
konzipiert. Mit einem soliden Quali Lauf gings ins Viertelfinale. Auch dort
konnte ich mich durchsetzen und zog ins
Halbfinale ein. Im Halbfinale verpatzte ich dann den Start komplett und musste
aus letzter Position aufholen. Der Kurs erlaubte so gut wie keine
Überholmanöver und ich musste alles auf eine Karte setzten. Ein der letzten
Kurve riskierte ich zu viel und rutsche auf dem nassen und dreckigen Asphalt
weg. Bis auf Abschürfungen is nix passiert, aber die Enttäuschung über den verlorenen Finaleinzug war dann doch groß.
Samstag 0500 geht mein Wecker und ich verfluche im
Halbschlaf die Veranstalter, die den Marathon Start auf 0800 legten. In den
Nebenzimmern geht auch schon das Gebimmel der anderen Wecker los und ich hiefe
mich aus dem Bett. Die Wunden machen keine Probleme und mein Knie, das am
Vortag lediert wurde tut nicht weh. Befrühstückt und eingefahren geht es um
0745 zum Start. Schön wenn ein Veranstalter es versteht eine richtige Startaufstellung
zu machen und man nicht wie bei den 4 Peaks 1,5h vorher da sein muss um nicht
aus 500 zu starten. Der Start erfolgte ohne großes TamTam (wh um, um diese
Zeit, nicht den Unmut aller Einwohner auf dich zu ziehen) und es ging gleich in
den ersten Berg. Ich konnte ganz gut mitfahren und fand mich nach einer halben
Stunde knapp hinter Platz 10 wieder. Auf den ruppigen Trials sollte es ein langer und harter
Tag werden, aber es kam wieder mal anders. Nach 45min schnitt ich mir wie heuer
schon so oft an einem Stein den Mantel auf und konnte mein Pech kaum fassen.
Jetzt nur schnell sein und Schlauch rein. Das Problem war nur dass sich das Gas
aus meiner Kartusche nicht den Schlauch befüllte sondern ganz schnell wieder
draussen war.Ich hatte den Schlauch geklemmt. Nun begann das große Warten und
ich konnte nur mehr auf das Mitleid der Franzosen hoffen. Enttäuscht gab ich
schließlich das Rennen auf und fuhr zur Unterkunft zurück. Der sicher geglaubte
WM Qualifikationstraum löst sich schneller in Luft auf als man denkt. Ohne daily Kleeblatt geht wohl nix mehr, ich hätte weinen können.
Tag 3: Am Sonntag stand schließlich der letzte Bewerb des
Festivals am Programm. Der eigentliche Haupt Event in Frankreich ist nicht wie
bei uns der Marathon, sondern der Roc des Alpes, ein 54km langes Rennen mit
knapp über 2000hm und einem Höhenprofil im Cross Country Style. Der Start,
diesmal um 1000 angesetzt verlief gut und es ging bis zum ersten extrem steilen
Anstieg in ruhigem Tempo dahin. Kaum war der erste Anstieg da, wurde das Tempo
dann sehr hoch. Ich konnte mich in einer Gruppe um den 6ten Platz halten und
litt in den langen Tragepassagen und technisch extrem schweren Uphills mit den
anderen. Die immer wieder kehrenden steilen Rampen saugten mir immer mehr Kraft
aus den Beinen und das Rennen wurde lang und langsam. Am letzten Anstieg war
ich dann auf sieben platziert und konnte bis ins Ziel nochmal 2 Plätze gut
machen. Mit einem 5ten Gesamtrang bin ich schlussendlich recht glücklich und es
ist eine kleine Entschädigung für den versauten Marathon am Samstag.
Alles in Allem war es wieder ein super Wochenende mit dem
Team und ein kleiner Einblick in die französische Mountainbikewelt, die doch so
ganz anders ist als die unsrige. Die Franzosen sind sehr stark in den Downhills
und die Strecken teilweise mehr Tragepassagen als fahrbares Gelände. Nächstes Rennen wird für mich der KitzAlpBike sein, wo ich auf der Extrem Distanz an den Start gehe.
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