Dienstag, 20. Oktober 2015

Es ist Zeit für eine Pause!

Die Saison 2015 war für mich eine sehr gespaltene. Bis zu den 4 Peaks im Juni lief alles nach Plan, doch dann kam der Sturz. Als mich in einer Abfahrt über eine Skipiste ein tiefer Wassergraben vom Rad holte, wusste ich noch nicht, wie folgenreich dieses Unglück werden würde.

Ich war nach dem Sturz bewusstlos und wurde mit dem Helikopter ins LKH Villach geflogen, wo ich 5 Tage bleiben musste. Dort wurden schwere Prellungen und ein Pneumothorax (Luft im Intercostalraum außerhalb der Lunge) diagnostiziert und ich hatte noch Hoffnung bei meinem eigentlichen Saisonhighlight der BIKE Transalp zu starten. 12 Tage nach dem Sturz kam ich zur Röntgenkontrolle ins UKH Salzburg. Statt einem Röntgen wurde aber gleich ein MRI gemacht, was eine neue Diagnose ermöglichte und diese gefiel mir überhaupt nicht: 5 Rippen waren gebrochen! Eine wahnsinnige Fehldiagnose der Ärzte in Villach. Mit dieser Information war erst einmal Schluss mit all den Hoffnungen auf eine schnelle Genesung und eine mögliche Transalp.

Am Tag des Sturzes im LKH Villach


Nach 3 Wochen stieg ich das erste Mal unter Schmerzen auf mein Rocky Mountain Fully um eine Runde auf der Straße zu drehen. den Vorbau drehte ich um und montierte einen Lenker mit Überhöhung, um eine möglichst aufrechte Sitzposition zu schaffen. Damit konnte ich dann Anfangs 30 Minuten, später ein/zwei/drei Stunden locker trainieren. Weiter konnte ich durch die Hilfe im Physiotherapie-Zentrum Fuchs schneller regenerieren, als ich das alleine gekonnt hätte.  Der Zeitpunkt an dem mein Rücken verkrampfte und ich die Stabilität am Bike nicht mehr halten konnte, verschob sich von Tag zu Tag nach hinten.Hier gilt mein Dank meinen Physios Engelbert und Bernd, die versuchten mich "gesund zu quälen" und das immer noch tun und außerdem stand mir meine Freundin immer zur Seite und half mir das Ganze vor allem mental leichter wegzustecken.

Langsam konnte ich wieder die Intensität im Training steigern und fuhr nach 6 Wochen das erste Rennen bei der HIPP Trophy in Ruhpolding. Mit meiner Leistung war ich recht zufrieden, konnte ich doch einen guten 9ten Platz einfahren. Eine Woche darauf startete ich dann beim Weinsteinbike in der Wachau über die Langdistanz. Ich fuhr ein wahnsinnig schlechtes Rennen. Für die Teilnahme wurde ich aber mit einem 3 Platz belohnt, was aber mehr an der mangelnden Starterzahl, als an meiner Leistung lag. Weiter startete ich beim Zwölferhorn MTB Rennen (6ter Gesamt) und später beim Nationalpark Bike-Marathon in der Schweiz, wo mir mit Platz 5 ein ansprechendes Ergebnis gelang! Voll Zuversicht, dass die Formkurve weiter nach oben zeigt, fuhr ich Anfang September auch noch den Marathon in Saalbach, wo ich aber nach Leistungsproblemen auch noch mit einem Platten zu kämpfen hatte und ziemlich demotiviert nach Hause fuhr.

Am Start der ersten Etappe in Indien, es sollte kurz später auch wieder zu Ende sein.


Ich versuchte mich, nach dieser Serie von Rennen, gemeinsam mit meinem Teamkollegen Andreas Hartmann auf das letzte Highlight der Saison vorzubereiten. Wir flogen wieder nach Indien. Nach 5 Tagen Akklimatisation starteten wir ins Rennen und konnten einen guten Rythmus fahren. In einer Kurve auf einem langen Flachstück geschah dann das 3te Malheur der Saison. Ich rutschte in Führung unserer 3er Gruppe (Mit Guido Thaler, der als Einzelstarter fuhr uns uns Gesellschaft leistete) liegend weg und schlug mir das Knie auf. Eine kleine aber tiefe Wunde direkt auf der Kniescheibe. Unter dem Rennen wurde ich noch gegen Tetanus geimpft und beendete die erste Etappe mit Andreas mit viel Rückstand.
Am selbigen Abend musste ich noch eine Entscheidung treffen und es war die des Rückfluges. Ich reiste ab, weil es mir unter den indischen Renn-Bedingungen unmöglich erschien, dieses tiefe Cut sauber zu halten. Die Gefahr einer Entzündung war schlichtweg zu groß. Andreas fuhr vorerst eine Etappe weiter, bevor er am zweiten Tag mit mir das Weite suchte.

Zuhause angekommen ließ ich mich durchchecken und konnte bald wieder ins Training einsteigen. Das letzte Event des Jahres, das Red Bull 26 Zoll stand auf dem Programm. Nach 6,5h krachte es abermals. Mit über 40km/h war mir mein eigener Teamkollege Anderl ungebremst in die Seite geschossen, nachdem die Gruppe abgebremst hatte, um abzubiegen. Gott sei Dank kam ich beim 4ten Crash dieses Jahres mit Prellungen und Schürfwunden davon, man ist ja anderes gewöhnt.

Ich würde also sagen: Es ist Zeit für eine Pause, ehe ich mich in 2 Wochen wieder seriös auf die Saison 2016 vorbereiten werde. Wir haben grpße Ziele im Team und sind trotz Allem bis in die Haarspitzen motiviert!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen